MAG Seefahrtschule
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Die Wetteränderungen an der Adria sind von den Zyklonen und Antizyklonen über
Mittel- und Südeuropa abhängig.
Die Zyklonen bewegen sich gewöhnlich über die Adria von Westen nach Osten und
bringen
zuerst südliche Winde ( meistens Schirokko ) mit wärmerer und feuchterer Luft,
Wolkenhimmel und Regenwetter.
Nach der Zyklone, wenn die Antizyklone stärker wird und sich über das
europäische Festland nach Osten verbreitet,
ändert der Wind seine Richtung und beginnt von Nordosten zu wehen.
Er bringt kalte und trockene Luft mit. Die Bora zerstreut die Wolken und nach
zeitweiliger Erkühlung wird das Wetter stabil.
Bis zur Ankunft der neuen Zyklone überwiegt heiteres und ruhiges Wetter, im
Sommer mit mäßigem Nordwestwind (Maestral ) während des Tages.
Ein solcher Rhythmus ist für die Adria üblich, es bestehen nur Unterschiede in
der Häufigkeit der Zyklonen und ihren Wegen.
Während des Sommers sind sie seltener und bewegen sich nördlich von der Adria.
Beispielbilder Wetter
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Als kalter Wind stürzt die Bora sich vom Gebirge senkrecht nieder in Richtung
Meer.
Sie hebt Wasserstaub empor und reduziert die Sichtbarkeit.
Die Bora wird von einer "Wolkenkappe" über das Hochgebirge angekündigt, - im
Norden über Velebit, im Süden über Mosor und Biokovo.
Der feuchtwarme Wind Jugo (Schirokko) weht von Südosten, die ganze Küste entlang, beim
Ankommen der Zyklone über das Adriagebiet.
Er bringt Wolken und Regenwetter, der Luftdruck sinkt.
Er entwickelt sich langsam und man kann schon zwei, drei Tage früher die
Vorzeichen spüren.
Er weht länger als die Bora, fünf bis sieben Tage, im Winter auch länger.
Möglich ist auch der so genannte trockene Schirokko, der mehrere Tage dauert
ohne Regen zu bringen.
Maestral ist ein "guter" Wind, besonders von Seglern beliebt und allen anderen,
die im Sommer das Meer genießen, denn er mildert die Sommerhitze.
Das ist ein thermischer Tageswind von Nordwesten, von den Unterschieden zwischen
der Erwärmung des Meeres und des Landes verursacht.
Er weht üblich von Frühling bis Herbst und im Juli und August ist er am
stärksten.
Er hebt sich um 9 oder 10 Uhr am Morgen, am Nachmittag erreicht er seine
maximale Stärke und flaut ab mit dem Sonnenuntergang.
An der Nordadria ist der Maestral im ganzen schwächer als an der südlichen
Adria.
An der Adria ist das plötzliche Gewitter (Nevera), neben der Bora, ohne Zweifel
das unangenehmste Erlebnis.
Die Gewitter kommen mit hoher Geschwindigkeit von Westen, vom offenen Meer und
dauern kurz.
Sie kommen fast ausschließlich im Sommer vor und die Häufigkeit nimmt gegen
Herbst zu.
Bei dem geringsten Anzeichen des Gewitters soll man gleich die nötigen Schritte
unternehmen und sich am besten,
so bald wie möglich, in Sicherheit bringen.
Die genauen
Beschreibungen der Winde sowie Vorzeichen finden Sie in unserem Lehrbuch
und erfahren Sie in einem unserer Kurse oder im Fernstudium
Gezeiten,
Strömungen und Wellen
Ebbe und Flut haben an der Adria ziemlich kleine Amplituden und beeinflussen
nicht bedeutend die Sicherheit der Navigation.
Die Meeresströmungen werden nicht stark manifestiert und stellen kein Problem
für die Navigation dar.
Man soll doch damit rechnen, dass sie in einigen Kanälen eine Geschwindigkeit
von 4 Knoten erreichen können.
Der Südwind (Schirokko ) macht größere Wellen als die Bora.
Es wäre aber falsch eine Folgerung zu ziehen, dass die Wellen von Schirokko
deswegen gefährlicher sind.
Im Gegenteil, die Wellen von Bora sind halb so klein und haben aber bedeutend
unregelmäßigere Amplituden.